Die chinesische Ernährungstherapie ist wie auch die Lebenspflege (Yangsheng) ein wichtiger Baustein einer Behandlung mit Chinesischer Medizin. Das Gesundheitsbewusstsein ist in China traditionell sehr ausgeprägt. Die Übergänge zwischen einer gesunden Lebensweise und Krankheitsprophylaxe bis hin zu Therapieverfahren sind fließend. Am besten erkennbar ist das in der chinesischen Ernährungslehre und -therapie, die als Teil der „Pflege des Lebens“ (yangsheng) ein langes, gesundes und erfülltes Leben anstrebt. Die Lebensmittel werden nicht nach ihren Inhaltsstoffen (Kalorien, Nährstoffe) bewertet, sondern nach ihren Wirkungen im Körper.
Ihr Temperaturverhalten (kalt bis heiß) gibt Aufschluss über ihre energetische Dynamik (z.B. bewirkt Chili eine Beschleunigung der physiologischen Prozesse, Wassermelone eine Verlangsamung). Die Geschmacksrichtung (salzig bis scharf) gibt an in welcher Schicht ein Lebensmittel wirksam ist. Die energetische Wirktendenz besagt, ob ein Lebensmittel emporhebt oder absenkt, an der Oberfläche oder in der Tiefe wirkt (Frühlingszwiebeln wirken emporhebend, Spinat absenkend, Zimt wirkt an der Oberfläche, Tomate in der Tiefe).
Die Aussagen über die Wirkungen der Nahrungsmittel ermöglichen nach einer chinesischen Diagnose eine genaue Abstimmung auf die anderen Therapieverfahren der traditionellen Chinesischen Medizin.
Lass Essen Deine Medizin sein und Medizin Deine Nahrung – Hippokrates